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Social Freezing

Social Freezing - bei diesem noch recht neuen Verfahren können Frauen die Eizellen einfrieren lassen, um auch im späteren Alter durch künstliche Befruchtung ein Kind zu bekommen. Denn: Die Menge der Eizellen ist begrenzt und die Qualität geht oft stark zurück. Doch das Verfahren, den Kinderwunsch "auf Eis zu legen", ist nicht unumstritten. Befürworter finden den Gedanken Eizellen einzufrieren insofern positiv, als dass dieses Verfahren Frauen den beruflichen Aufstieg ermöglicht und damit das "Machtgefälle zwischen den Geschlechtern" verringert. Social Freezing verbreitet falsche Hoffnungen. Es fördert soziale Kälte, warnen die anderen. 

 

Befürworter des Social Freezings sehen vor allem das mehrjährige Verschieben eines Kinder­wunsches im Vordergrund. Christiane Woopen, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, warnt in einem Stern-Interview. "Im Einzelfall kann Social Freezing zwar sinnvoll sein", sagt sie. "Aber wenn es zur Normalität wird, trägt das weiter zu einer sich ausweitenden Technisierung der Beziehungen zwischen Eltern und Kindern bei." Das Kind erscheine dann nicht mehr als "Geschenk", sondern als "Produkt". Nachteil ist darüber hinaus neben den Kosten das hohe Risiko einer Mehrlings­schwanger­schaft bei der nachfolgendn künstlichen Befruchtung. Die geschätzte Erfolgschance, dass es durch eine solche In-vitro-Fertilisation zu einer Geburt kommt, liegt einer Studie* von Michael von Wolff, Ariane Germeyer und Frank Nawroth zur Folge bei bis zu 40 Prozent der Frauen unter 35 Jahren, ab einem Alter von 40 allerdings nur noch bei 15 Prozent. Der Leiter des Universitären Kinderwunschzentrums Kiel, PD Sören von Otte spricht davon, dass eine 35- bis 40-jährige Frau mit unerfülltem Kinderwunsch, der ein Mal Eizellen entnommen wurden, später nur in 20 bis 30 Prozent der Fälle ein lebendes Kind zur Welt bringt. Darüber hinaus kommt es bei Frauen über 40 eher zu Schwangerschaftserkrankungen wie Schwangerschaftsintoxikation oder –Diabetes.

 

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der Wochenzeitung ZEIT sind es sind vor allem junge Menschen, die offen für Social Freezing sind. Bei den 14- bis 29-Jährigen gibt es eine Mehrheit von 53 Prozent. Bei den 40- bis 49-Jährigen sind 51 Prozent sind dafür. Entscheidend für die Überlegung ist der berufliche Status. 40 Prozent der Berufstätigen finden die Option grundsätzlich richtig, aber nur 33 Prozent der Nicht-Berufstätigen. Übrigens können sich Männer eher vom Social Freezing begeistern lassen (40 Prozent) als Frauen (34 Prozent).

 

*Studie: siehe TIPP

Social Freezing - Ablauf und Kosten

 

Bevor das eigentliche "Freezing" beginnen kann, regt die Frau ihre Eierstöcke etwa 10 bis 14 Tage mit Hormon-Spritzen an. Durch diese Hormonbehandlung reifen mehr Eizellen. Danach werden mindestens zehn Zellen, besser aber 15 Zellen unter einer kurzen Narkose vaginal entnommen, sofort in flüssigem Stickstoff schockgefrostet und anschließend zur Kühlung bei minus 196 Grad eingelagert. Daher der Name Social Freezing. Von zehn Zellen überleben im Schnitt acht bis neun den Auftauprozess. Direkt danach müssen diese Zellen mit männlichem Spermium befruchtet werden. Hier liegt die Erfolgsrate bei etwa 60 bis 70 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine befruchtete Eizelle nach dem Einsetzen in der Gebärmutter einnistet, liegt dann noch einmal bei acht bis zehn Prozent.

 

Was kostet Social Freezing?

Die Kosten für das Social Freezing schwanken je nach Kinderwunschklinik. Sie liegen etwa im Bereich von  2.500 bis knapp 4.000 Euro. Zusätzliche Kosten fallen jedoch für die Einlagerung an (etwa einige Hundert Euro und Jahr) und für die "eigentliche" künstliche Befruchtung (von 2.000 bis knapp 3.000 Euro).

 

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Statistik: Sollte es erlaubt sein, im Reagenzglas erzeugte Embryonen vor der Einsetzung in den Mutterleib auf Erbkrankheiten zu untersuchen? | Statista
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Datum der letzten Änderung: 03.02.2021, Redaktionsleitung

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INFO

Beim Social Freezing werden der Frau Eizellen entnommen, eingefroren, zu einem späteren Zeitpunkt aufgetaut und im Reagenzglas künstlich befruchtet. Die Gründe dafür können mit der Karriereplanung zusammen hängen oder damit, dass eine Frau im gebärfähigen Alter nicht den richtigen Partner gefunden hat.

 

GEWUSST?

Je nach Lebensalter reichen für das Social Freezing 10 bis 40 Eizellen. Durch die Vitrifikation werden die Eizellen in Sekundenbruchteilen auf minus 196 Grad abkühlt.

 

TIPP

Zur Social-Freezing-Studie >>

 

 

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