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Jod – wichtiger Baustein für die Schilddrüse in der Schwangerschaft

Jod gehört zu den Spurenelementen, die der menschliche Organismus für seinen Stoffwechsel braucht. Es ist ein zentraler Bestandteil der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Diese Hormone steuern die Geschwindigkeit des Stoffwechsels. In der Schwangerschaft ist Jod besonders wichtig für die Steuerung des Wachstums, der Knochenbildung und der Gehirnentwicklung des Babys.

 

Der Bedarf steigt

Der Jodbedarf von Erwachsenen liegt bei 200 Mikrogramm am Tag, der von Schwangeren bei 230 Mikrogramm. Dieser erhöhte Bedarf erklärt sich daraus, dass zwischen der 10. bis 12. Schwangerschaftswoche die Schilddrüse des Ungeborenen selbst Schilddrüsenhormone zu produzieren beginnt. Deswegen ist es besonders wichtig, dass die Mutter das Kind ausreichend mit Jod versorgt, sonst kann die kindliche Schilddrüse nicht richtig arbeiten. In der Stillzeit steigt der Bedarf noch einmal an auf 260 Mikrogramm. Der noch einmal erhöhte Bedarf in der Stillzeit erklärt sich aus der Abgabe des Jods in der Muttermilch. 

 

Gut eingestellt

Da viele Frauen mit Jod unterversorgt sind, entwickeln bis zu 70 Prozent aller werdenden Mütter vor oder direkt nach der Entbindung eine krankhaft vergrößerte Schilddrüse. Der Kropf (Struma) ist eine Verdickung der Schilddrüse, um den Jodmangel durch gesteigerte Aktivität auszugleichen. Durch eine gezielte Therapie lässt sich dieser aber meist gut behandeln.

Frauen, die schon vor der Schwangerschaft an einer Über- oder Unterfunktion erkrankt sind, sollten die Einnahme der Schilddrüsenhormone mit einem hierauf spezialisierten Frauenarzt absprechen. Der Hormonspiegel wird häufiger getestet, um eine optimale Versorgung von Mutter und Kind zu gewährleisten.

 

Babys brauchen Jod

Auch für das Kind ist der Jodmangel gefährlich: In Deutschland werden als Folge des Jodmangels pro Jahr etwa 6.000 Kinder mit einem Kropf geboren, so der Berufsverband der Frauenärzte e.V. Auch eine gestörte Hirnentwicklung, verbunden mit geistigen und körperlichen Entwicklungsstörungen, Wachstumsstörungen und verzögerte Knochenreifung, verlangsamte Lungenreifung, insbesondere bei Frühgeburten und ein erhöhtes Risiko von späteren Hördefekten gehen zu Lasten dieses Mangels. Leider kommt es in Folge von einer Unterversorgung der Mutter mit Jod zu Fehl- und Frühgeburten.

 

Jod im Essen

Da in den Böden in Deutschland nur wenig Jod vorhanden ist und damit im Gemüse, wurde dem Speisesalz Jod zugesetzt. Jod kommt natürlich in Seefisch wie Seelachs, Kabeljau oder Scholle vor. Auch Feldsalat, Champignons und Milch haben das Spurenelement in sich. Durch die Nahrung ist eine ausreichende Jodversorgung, vor allem in der Schwangerschaft und Stillzeit, nicht zu gewährleisten. Die Fachgesellschaften empfehlen daher eine tägliche Aufnahme von 100  µg Jodid als Supplement.

 

  

Datum der letzten Änderung: 09.05.2016, Redaktionsleitung

EXPERTE

Prof. Dr. med. Kai J. Bühling, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit Schwerpunkt Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin sowie Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Hamburg.

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