Liebes- und Ehefalle Baby
Da kommt ganz schön etwas auf junge Eltern zu: plötzlich zu dritt! Alles richtet sich oft ganz auf den Familienzuwachs aus. Die bislang "gelebte" Partnerschaft kann dann "auf der Strecke bleiben". In nicht wenigen Partnerschaften beginnt es zu kriseln ... Unsere Expertin im Geburt in Hamburg- Redaktionsbeirat, Paarberaterin Ute Klöpper-Wenzel, gibt Tipps zur Partnerschaft "zu dritt".
Die Geburt eines Kindes ist eine Neugeburt der Paarbeziehung
Die Situation mit kleinen Kindern ist für viele Paare eine große Herausforderung, dabei bleibt schnell die Liebesbeziehung auf der Strecke und die Unzufriedenheit wird groß und größer. "Die Geburt eines Kindes ist eine Neugeburt der Paarbeziehung" heißt es und so erleben es die allermeisten Paare, die Eltern werden. Weil Auswirkungen auf die Paarbeziehung normal sind, ist es empfehlenswert sich rechtzeitig Hilfe zu suchen, bevor aus kleinen Problemen große werden. Eine Paarberatung berücksichtigt die besondere Situation von Paaren, die gerade erst zu Eltern geworden sind und hilft die Herausforderungen zu bewältigen und diese Lebensschwelle zu meistern.
Eine Paarbeziehung steht auf vier Säulen. Da sind einerseits die Werte und Normen und andererseits die Lebensziele, über die ein Paar miteinander reden und über die es ähnliche Vorstellungen haben sollte, bevor beide eine verbindliche Partnerschaft eingehen. Drittens sollte geklärt sein, wie es mit der Bindung zueinander steht, also wie eng und sicher diese ist und wie sie empfunden wird. Die vierte Säule ist die Sexualität. Auch hier ist es wichtig, dass beide Partner über ihre unterschiedlichen Bedürfnisse miteinander reden, um Zufriedenheit zu erleben.
Wird eine dieser “Säulen” instabil, aus welchem Grund auch immer, ist es wichtig, dass das Paar so zeitnah wie möglich reagiert. Sollte es dem Paar aus eigener Kraft nicht gelingen, die Beziehungsschieflage wieder ins Gleichgewicht zu bringen, so kann eine Paarberatung außerordentlich hilfreich sein, um die Beziehung zu retten und sich wieder glücklicher und zufriedener zu fühlen. In jedem Fall ist es sinnvoll mit Hilfe von außen nicht zu lange zu warten, auch hier bewährt sich das Sprichwort: Wehret den Anfängen.
"Die meisten Paare, die zu mir in die Beratung kommen, verbringen zu wenig Zeit zu zweit miteinander," erklärt Paarberaterin Ute Klöpper-Wenzel. "Oftmals werden die falschen Prioritäten gesetzt. Andere Dinge scheinen wichtiger zu sein, als die Beziehung. Die Partnerschaft sollte jedoch auf der Prioritätenliste ganz oben stehen, sonst funktioniert sie auf Dauer nicht. Eine gute Ehe gelingt nicht von allein. Dafür müssen beide Partner etwas tun, wie es auch Freundschaften oder der Job erfordern," weiß die Expertin. "Ich empfehle oft, die eigene „Liebessprache” und die des Partners kennenzulernen." Es gibt fünf unterschiedliche Arten der Liebessprache. Zum Beispiel zeigen manche Menschen ihre Liebe durch Zärtlichkeit, andere durch Hilfsbereitschaft. Und wiederum andere brauchen regelmäßig Lob und Anerkennung vom Gegenüber, um sich geliebt zu fühlen. Die vierte Liebessprache drückt sich in Zeit zu zweit aus und die fünfte Liebessprache durch Geschenke. "Die Liebessprache beider Partner muss nicht miteinander übereinstimmen, aber es ist wichtig, dass man die des anderen versteht. Das vermeidet Missverständnisse und Enttäuschungen," so die Paartherapeutin.