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Kinder schon früh für neue Erlebnisse zu begeistern, neue Bewegungsräume zu entdecken, die nicht unbedingt sehr weit vom ehemals "geborgenen" Leben im Mutterbauch entfernt sind: Das sind nur einige der Gründe für das Babyschwimmen.
Babyschwimmen ist keine Modeerscheinung. In vielen Ländern machen Mütter ihre Kinder frühzeitig wie selbstverständlich mit dem Element Wasser vertraut. Zu einem zur normalen Körperreinigung und zum anderen zur Freude und zum Spielen. Mitte der 70er Jahre stellte die Sporthochschule Köln eine Studie vor, die belegt, dass Bewegungen im Wasser die Kinder intensiver beeinflussen als Bewegungen auf dem Trockenen. Durch eine gezielte Bewegungsschulung in den ersten 22 Monaten werden die späteren motorischen Bewegungsfertigkeiten nachhaltig gefördert.
Inzwischen werden an vielen Sporthochschulen Unterrichtsforschung im Säuglings- und Kleinkindbereich durchgeführt. Alle bisher veröffentlichten Ergebnisse zum Babyschwimmen ergeben, dass sich Kinder, die im Säuglingsalter am Babyschwimmen teilgenommen haben, gegenüber ihren Altersgenossen durch eine bessere situative Anpassung, größere Selbstsicherheit und Selbständigkeit auszeichnen.
Ein Baby kennt das Element Wasser bereits aus dem Mutterleib und genießt die Zeit im Wasser mit den Eltern. Wasser stimuliert die Bewegungs- und Sinnesfähigkeit des Babys, es vermittelt neue Eindrücke und fördert die geistige Aufnahmefähigkeit des Kindes. Im Babyschwimmen wird spielerisch die Erfahrung im Element Wasser gemacht. Das Baby soll nichts lernen müssen, sondern Spaß mit den Eltern und den anderen Kindern im Wasser haben. Die körperliche Entwicklung wird durch die Wassererfahrung positiv beeinflusst, das Wasser wirkt auf alle Organsysteme, besonders auf die Atmung.
Die geistige Entwicklung wiederum wird durch den engen Eltern-Kind-Kontakt gefördert. Das gegenseitige Vertrauen und die Sicherheit zueinander wachsen. Die soziale Entwicklung profitiert durch engen Kontakt zu anderen Kindern und Eltern und dem gemeinsamen Erleben.
Verstehen Sie die Angebote zum Babyschwimmen richtig: Ihr Baby soll nicht Schwimmen lernen, sondern das Element Wasser "wieder entdecken". Es soll sich entspannen können - und auch aktiv sein. Ziel ist also die Wassergewöhnung und der Spaß. Denn zunächst wurden unter dem Schlagwort Babyschwimmen Übungen mit sehr jungen Säuglingen im Wasser durchgeführt, die für das Baby zum Teil sehr gefährdende Elemente enthielten und für die Entwicklung leider ohne größeren Nutzen waren. So wurden reflektorische, schlängelnde Körperbewegungen als spontan beginnende Schwimmbewegungen angesehen. Und mit "Tauchübungen" sollten Wassergewöhnung und Wassersicherheit erzielt werden. Aber erst beim Kleinkind können, entsprechend seinem Entwicklungsstand, motorische Fertigkeiten mit dem Ziel gefördert werden, frühzeitig ein technisch richtiges Schwimmen zu lernen. So eignet sich das Babyschwimmen für Säuglinge und Kleinkinder von 3 bis 24 Monaten. In jedem Fall sollte das Babyschwimmen von erfahrenen Kursleitern durchgeführt werden und zumindest ein Elternteil mit dabei sein.
TIPP: Beim Babyschwimmen gilt - wie beim Schwangerenschwimmen: Achten Sie auf die hygienischen Umstände in den jeweiligen Einrichtungen. Hier empfehlen wir insbesondere auf die Keimbelastung im Wasser zu achten (bitte beim Personal erfragen) und den Kontakt mit besonders keimanfälligen Plätzen zu meiden (z.B. das Sitzen ohne Unterlage auf Bänken). Vorsicht ist auch geboten bei offenen Wunden. Der deutsche Sportärzte-Bund nennt als Voraussetzung für das Babyschwimmen eine Wasser-Temperatur im Bereich der sog. Neutral-Temperatur von 33° C.
Wichtig ist beim Babyschwimmen ein guter Kursleiter. Manchmal führen Hebammen den Kurs durch, mal Physiotherapeuten, Schwimmbadbetreiber oder Schwimmvereine. Ein Schutz des Berufs fehlt bislang. Daher sollten Sie sich vor Besuch eines Kurses zum Babyschwimmen gut über die Qualifikation der Leitung informieren.
Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention empfiehlt, dass grundsätzlich alle infektfreien Kinder am Babyschwimmen teilnehmen können. Die Babys sollen jedoch eine altersgerechte neurologische Entwicklung haben. Zumindest müssen bei einem jungen Säugling der Schluck-, Husten- und Niesreflex vorhanden sein, das Kind muss den Kopf heben und halten können. Wegen des Gruppenunterrichtes sollten die empfohlenen Impfungen durchgeführt sein. Die Atmung, insbesondere die Nasenatmung, muss zum Zeitpunkt des Wasserganges frei sein.
In Deutschland ist die Aufbereitung und Desinfektion von Schwimmbadwasser gemäß DIN 19643 vorgeschrieben. Danach muss das Beckenwasser Trinkwasserqualität haben. Die Einhaltung der DIN-Norm wird in monatlichen Kontrollen durch das Gesundheitsamt überwacht. Gefordert wird insbesondere Keimfreiheit, Chlorüberschuss und pH-Einhaltung. Außerdem wird die gesamte Filtertechnik vorgeschrieben. Aber Achtung: Durch die Chlorierung wird nur die bakterielle Situation beeinflusst - nicht jedoch die virale Durchseuchung! Enterovirale Infektionen sind daher unverändert möglich (siehe ACHTUNG!-Hinweis in unserer Service-Spalte rechts).
Eine Asthma-Gefahr ist Experten-Meinung nach vor allem in kleineren Bädern hoch. Denn häufig verzichten gerade kleinere Betreiber auf eine Ozonstufe und einen Aktivkohlefilter. Das ist wichtig, um Chloramine im Wasser zu reduzieren. Chloramine entstehen als "Abfallprodukt" aus Harnstoff (Urin) und Schweiß. Denn das Badewasser enthält neben Soda, einem Flockungsmittel auch Chlor zur Desinfektion. Das Chlor bildet dann zusammen mit Harnstoff und Schweiß Trichloramin. Das ist dann der "typische Chlorgeruch" im Schwimmbad. Studien weisen hier auf ein erhöhtes Asthma-Risiko hin. So warnt beispielsweise das Umweltbundesamt vor dem Babyschwimmen und empfiehlt für Kinder unter zwei Jahren, die familiär mit Allergien vorbelastet sind, auf das Babyschwimmen zu verzichten.* In der Hallenluft deutscher Bäder fand das Umweltbundesamt Trichloramin-Konzentrationen bis maximal 18,8 Milligramm/Kubikmeter Luft (mg/m3). 90 Prozent der gemessenen Werte lagen allerdings unter 0,34 mg/m3 und damit deutlich unter dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Richtwert von 0,50 mg/m3.
* Warnung Babyschwimmen im Bundesgesundheitsblatt (DOI 10.1007/s00103-010-1177-x)
Gerade frisch gebackene Eltern haben oft die unterschiedlichsten Fragen zum Babyschwimmen. Der ganze Ablauf und die Organisation mit Kind ist neu und noch nicht routiniert. Damit alles reibungslos und mit viel Spaß genossen werden kann, hier ein paar wichtige Informationen von unseren "Geburt in Hamburg"-Expertinnen Antonia Fries und Lina Bayer (Eltern-Kind-Fitness Hamburg).
Vor der ersten Stunde:
Während der Stunde:
Nach der Stunde:
Fragen Sie beim Bad oder Ihrem Trainer nach, wie Sie bei Krankheitsfällen absagen oder Bescheid geben. Manchmal bietet das Bad kulanterweise Nachholtermine an. Seien Sie sich aber bewusst, dass diese nicht unendlich zu verschieben sind.
Die Redaktion von "Geburt in Hamburg" hat nachgefragt - bei Antonia Fries und Lina Bayer von "Eltern-Kind-Fitness Hamburg": Als Erstes ist es wichtig, seine eigenen Ängste nicht auf sein Kind zu übertragen. Eltern, die hysterisch auf Spinnen reagieren übertragen das z.B. oft auf Kinder und plötzlich haben die Kleinen auch Angst vor Spinnen. So ist es auch mit dem Wasser. Zweitens sollte genug Zeit eingeplant werden, denn wenn ihr gestresst und unter Zeitdruck zum Babyschwimmen kommt, wird euer Baby oder Kleinkind diese Stimmung auch wahrnehmen und reagiert deshalb vielleicht weinerlich oder hat weniger Freude am Wasser. Als dritten Aspekt erleben wir immer wieder, dass Eltern zu viel zu wollen- es geht nicht darum “schwimmen zu lernen”, sondern das Wasser gemeinsam positiv zu erleben und die kindliche Entwicklung positiv zu unterstützen. Viertens: Über die natürlichen Grenzen seines Kindes hinweggehen. Wir von Eltern-Kind Fitness Hamburg empfehlen 5 Minuten pro Lebensalter als Richtlinie. Die Anpassung an mehr sollte Schrittweise erfolgen. Wir alle kennen es selbst, nicht jeder Tag ist gleich gut und nicht jeden Morgen springen wir fröhlich aus unserem Bett. Daher sehen wir als fünften Punkt, das Babyschwimmen jede Woche neu zu erleben und nicht mit Wochen davor zu vergleichen, denn gerade Babys und Kinder entwickeln sich, erleben viel Anstrengung und eben auch ganz unterschiedlich gute Tage. Alles kann - Nichts muss. Sechstens: Nahrung vergessen? Geräuschpegel, Wärmeunterschied, Lichter etc.! All das ermüdet das Baby und auch Kleinkinder unwahrscheinlich. Jetzt keine warme Kleidung und Essen dabei zu haben, wird euch den ganzen Tag über keinen Spaß bereiten. Also gut vorbereiten.
Übrigens: Sie sollten am Babyschwimmen nicht teilnehmen wenn das Baby:
hat.
Datum der letzten Änderung: 21.05.2023, Redaktionsleitung
Das Wasser sollte beim Babyschwimmen mindestens eine Temperatur von 32 bis 33° C haben und wegen der Gefahr von Pilzerkrankungen und Infektionen leicht gechlort sein. Der günstigste Zeitpunkt für das Babyschwimmen liegt zwischen den Mahlzeiten, dann ist das Baby weder hungrig noch der Magen zu voll.
Babys schlucken beim Babyschwimmen auch ohne Tauchen viel Wasser. Die Gefahr, dass dabei auch Viren und Bakterien aufgenommen werden ist groß - vor allem Rotaviren als Auslöser für Magen-Darm-Erkrankungen. Experten-Rat: Babys sollten daher unbedingt geimpft sein.
Babyschwimmkurse sind in der Regel nach den verschiedenen Entwicklungsaltern getrennt. Das macht Sinn, denn dann können die Babys super bei ihrem Entwicklungsstand abgeholt werden und die Aufgaben dementsprechend spielerisch angepasst an das bisherige Können.
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Beim Babyschwimmen geht es um Wassergewöhnung und um den Spaß im Wasser! Mutter und/oder Vater spielen gemeinsam mit dem Baby im Wasser, um Freude am und im Wasser zu haben und um das Baby in seiner Entwicklung zu fördern.
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