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Der Begriff “plötzlicher Kindstod” ("Sudden Infant Death Syndrome" = SIDS) kennzeichnet den unvorhersehbaren Tod eines Kindes unter einem Jahr während des Schlafes. Er ist die häufigste Todesursache nach den ersten vier Lebenswochen. Zwar sind Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod bekannt - die eigentlichen Ursachen hingegen liegen weiterhin im Unklaren. Am häufigsten ist er zwischen dem 2.-4. Lebensmonat. Insgesamt sind in Deutschland etwa zwei von zehntausend Kindern betroffen, Jungen etwas häufiger als Mädchen (BzgA 2010).
Bevor aus kleinen Problemen große werden
Atmung, Herzschlag und Körpertemperatur messen, weiterleiten und notfalls Alarm schlagen. „Smart textiles“ können bereits heute vorbeugend helfen," beschreibt Diplom-Ingenieur Hansjürgen Horter die neu entwickelten Baby-Bodys. Horter ist Forscher am vom Heinrich Planck geleiteten Institut für Textil- und Verfahrenstechnik in Denkendorf. „Bevor es den Strampler zu kaufen gibt, müssen Eltern jedoch noch ein wenig warten." Derzeit startet der erste Kliniktest in Cottbus und weitere Prototypen folgen. Eine Elektronik in Brust- und Bauchhöhe misst Daten zur Herzfunktion und übermittelt Informationen zur Brust- und Bauchatmung. An der Seite wird die Temperatur gemessen, vorne und hinten der Schweiß mit einer Art flachem, ummantelten Druckknopf. Elf feine Kabelstränge sind in die Bänder eingewoben, die in den Strampler eingenäht sind. „Den kann jeder anziehen“, sagt der Forscher über den High-Tech-Body. Die Elektronik sieht man nicht. Das Kleidungsstück drückt und kratzt nicht, ist hautfreundlich, wasserfest, sitzt zuverlässig und schlägt bei bestimmten Schwellenwerten Alarm."
TIPP der Geburt in Hamburg Redaktion: Bereits jetzt gibt es kombinierte Baby-Fon-Geräte, die mit Hilfe von Sensorikmatten unter der Baby-Matratze Atembewegungen messen und bei Atemstillstand einen Alarm übermitteln.
Mit der strengen Rückenlage soll dem plötzlichen Kindstod vorgebeugt werden. Allerdings kann es dadurch häufig zu Verformungen des Kinderköpfchens kommen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie hin. Seit die Empfehlung zur Rückenlage ausgesprochen wird, hätten die lagebedingten Kopfverformungen eindeutig zugenommen, hieß es auf dem Deutschen Chirurgenkongress 2014. Auch Kinderärztinnen und -ärzte berichten immer häufiger über dieses Phänomen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie weist in Deutschland jedes 60. Baby, insgesamt etwa 11.300 Kinder, eine lagerungsbedingte Abflachung oder einseitige Verformung des Hinterkopfes auf.
Chirurgen raten deshalb, das Köpfchen auf ein Lagerungskissen zu legen, das die hintere Partie frei in der Luft schweben lässt. „Mit dieser einfachen Maßnahme lässt sich eine Kopfverformung vermeiden", erklärte Professor Dr. med. Joachim Jähne, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), auf der Vorab-Pressekonferenz zum 131. Chirurgenkongress 2014 in Berlin. Bemerken Eltern eine Verformung, sollten sie früh einen Spezialisten aufsuchen. „Kommt es zu einer Abflachung des Hinterkopfes, sollte frühzeitig mit einer Therapie begonnen werden", betont Fitze. Leichte Deformitäten lassen sich im ersten Lebensjahr gut durch manuelle Therapien wie Osteopathie, Physiotherapie und Chiropraktik korrigieren, die mit einer Art Reflexzonentraining bestimmte Bewegungsabläufe stimulieren und Halswirbelblockaden auflösen. „Die Behandlungen erstrecken sich über mehrere Monate", so Professor Fitze. Bis ins Vorschulalter besteht die Möglichkeit, dass sich Verformungen wieder auswachsen. „Schwere Verformungen, die auch die Gesichtspartie betreffen, sind nicht nur ein kosmetisches Problem", betont Professor Fitze. Es wird angenommen, dass sie auch zu einer frühzeitigen Abnutzung der Halswirbelsäule oder einer Fehlbelastung der Kiefergelenke führen können, die häufig schmerzhaft ist.
Der „Plötzliche Kindstod“ oder „Sudden Infant Death Syndrome“ (SIDS) genannt – ist ein Phänomen, das bis heute nicht genau erforscht ist. Wissenschaftler rätseln noch immer, warum allein in Deutschland jedes Jahr mehrere hundert Säuglinge im ersten Lebensjahr ohne ersichtlichen Grund sterben. Inzwischen weiß man, wie das Risiko gemindert werden kann. Ein Bericht von Claudia Schmid.
Das ist der Alptraum aller Eltern: Abends legen sie ihr Baby gesund ins Bett, am nächsten Morgen finden sie es tot auf. Die genauen Ursachen für den so genannten plötzlichen Kindstod sind nicht bekannt, wohl aber Risiken, die ihn begünstigen können. Dr. Gerhard Schillinger, Leiter des Stabs Medizin und Arzt im AOK-Bundesverband.
"Wir kennen einige Risikofaktoren, die das Risiko erhöhen, einen plötzlichen Kindstod zu erleiden. Dazu gehört zum Beispiel die Lagerung der Kinder auf dem Bauch beim Schlafen, auch auf der Seite. Das Rauchen der Eltern ist ein sehr großer Risikofaktor, das Schlafen im Bett bei den Eltern ist ein Risikofaktor, vor allem, wenn die Mütter rauchen oder Alkohol getrunken haben."
Rauchfrei und nicht zu warm – so sollte der Säugling schlafen. Optimal ist eine Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad Celsius. Seitdem geraten wird, Kinder sollten auf dem Rücken – nicht auf dem Bauch – liegen, ist die Zahl der Kinder mit plötzlichem Kindstod stark zurückgegangen. Doch auch für das Kinderbett und die Schlafumgebung gibt es Empfehlungen. Noch einmal Dr. Schillinger.
"Wichtig sind auch, dass das Kinderbett nicht zu warm ist, die Decke nicht zu dick ist, die Decke auch nicht zu schwer ist, dass sie nicht dem Kindchen über den Kopf rutschen kann. Nicht zu viele Kuscheltiere im Bettchen, die dann auch wieder den Schlaf stören können und auch dazu führen können, dass das Kind nicht richtig liegen kann."
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Datum der letzten Änderung: 07.05.2017, Redaktionsleitung
Je höher die Impfquote, desto seltener der plötzliche Kindstod
Wissenschaftler der Charité, Universitätsmedizin Berlin, konnten im Jahr 2015 bei der Auswertung langfristiger Erhebungen einen statistischen Zusammenhang zwischen Impfverhalten und der Häufigkeit des plötzlichen Kindstodes feststellen. Innerhalb der vergangenen 40 Jahre schwankte in den USA die Impfquote entsprechend gesellschaftlicher Trends. Die Kindstodrate steht dabei in einem umgekehrten Verhältnis zur Impfabdeckung gegen Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten.
Neben der Gefahr des plötzlichen Kindstodes/Säuglingstodes lauern oft unerkannte Gefahrenquellen im Kinderbett. Im Kinderbett sind häufig die häufigsten Unfallursachen:
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Der Plötzliche Kindstod (SIDS, sudden infant death syndrome) ist in den Industrienationen die häufigste Todesursache von Kleinkindern.
"Geburt in Hamburg"-Aktion:
"3-R-Faustregel": Sie können sich die drei wichtigsten Regeln zur Vorbeugung des Plötzlichen Kindstodes wie folgt merken: Rückenlage - Rauchfrei - Richtig gebettet!
Inzwischen sterben plötzlich im Schlaf nur noch bis zu fünf Babys pro Jahr in Hamburg - Anfang der 90er-Jahre waren bis zu 35 Babys im Jahr ohne klare Todesursache. Quelle: Dr. Jan Sperhake, Institut für Rechtsmedizin am UKE
Impfungen erhöhen nicht das Risiko des Plötzlichen Kindstodes – zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der Berlin School of Public Health. Zur Studie >>
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