Sind Sie schwanger und suchen nach einer liebevollen, kontinuierlichen Begleitung während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett? Dann kann eine Geburtsbegleiterin - eine Doula - helfen.
Seit hunderten von Jahren begleiteten Frauen, die selbst schon eigene Kinder hatten, andere Frauen bei ihren Geburten. In den letzten Jahren wurde die Geburt von der häuslichen Umgebung in Geburtskliniken verlagert und nicht immer ist eine kontinuierliche und einfühlsame Begleitung der Frauen in dieser Umgebung möglich. Die Unterstützung bezieht sich oft nur auf die rein medizinisch-technische Begleitung und hat oft reinen Kontrollcharakter.
Die ausgebildete Doula-Geburtsbegleiterin bietet Ihnen als Schwangere und Ihrem Partner eine nicht-medizinische Betreuung in der Schwangerschaft, während und nach der Geburt an und ist als Ergänzung zum Hebammen- und Ärzteteam gedacht. Eine Doula ersetzt weder Hebamme noch Arzt. Sie übernimmt keine medizinische Funktion und kann sich daher ganz auf Sie (als Paar) konzentrieren.
Bereits im letzten Schwangerschaftsdrittel lernen Sie "Ihre" Doula kennen. Als Ansprechpartnerin geht die Doula auf Ihre eigenen Bedürfnisse und die Ihres Partners ein und hilft bei der Ausarbeitung eines Geburtsplanes, in dem Ihre Vorstellungen und Wünsche festgehalten werden. Sie bespricht Sorgen und Ängste, bereitet Sie individuell auf die Geburt vor und ist zwei Wochen um den errechneten Geburtstermin herum rund um die Uhr erreichbar. Durch die intensive Vorbereitungszeit kann sich ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Die Doula steht Ihnen und Ihrem Partner während der Geburt zeitlich uneingeschränkt zur Verfügung. Sie unterstützt die werdende Mutter körperlich, z. B. durch Massagen, Voratmen oder Lagerungsvorschläge und emotional, z. B. durch Visualisieren, Zusprechen oder durch die bloße Anwesenheit. Dem Partner gibt sie auf Wunsch Tipps, wie er die Gebärende betreuen kann, und bei Komplikationen bietet sie ihm einen Rückhalt. Auch zu spüren, wann nichts zu tun ist und sich zurückzuhalten, gehört zu den Kompetenzen einer Doula. In Nachgesprächen kann die Doula einen großen Beitrag zur Geburtsverarbeitung leisten, da oftmals Fragen zum Verlauf der Geburt auftauchen.
In den 1970er-Jahren haben sich Professor John Kennell und Professor Klaus Marshall mit dem Phänomen „Doula“ beschäftigt und wiesen in Studien nach, dass die kontinuierliche Anwesenheit einer Person, die sich der Gebärenden positiv zuwendet, einen großen Einfluss auf die Geburtsdauer und die Häufigkeit der Schmerzmittelgabe hat. Was sie in aussagekräftigen Studien über längere Zeit nachweisen konnten, ist verloren gegangenes Wissen alter Generationen und Kulturen. Und sie waren es, die diesem neuen alten Beruf einen Namen gaben: die Doula. Dieses altgriechische Wort leitet sich von „doulalei“ ab und bedeutet „Dienerin der Frau“. Laut Klaus und Kennell wird durch die Begleitung einer Doula
- die Paarbeziehung gestärkt
- der Stillerfolg erhöht
- die Geburtsdauer um 25 Prozent verkürzt
- die Nachfrage nach Schmerzmitteln um 60 Prozent verringert
- die Kaiserschnittrate um 50 Prozent gesenkt
- die Rate der Zangen- und Vakuumgeburten um 40 Prozent gesenkt
- die Häufigkeit von nachgeburtlichen Depressionen verringert.
Eine weitere Studie der kanadischen Pflegewissenschaftlerin Prof. Ellen Hodnett mit dem Titel „Continuous Nursing Support During Labor“ aus dem Jahre 2003 bestätigt diese Ergebnisse. Sie stellt fest, dass die Vorteile der Begleitung größer sind, wenn sie schon früh in den Wehen beginnt und wenn die begleitende Person nicht zum medizinischen Personal des Krankenhauses gehört. Gabriela Imhof, Doula aus der Schweiz, hat in ihrer Studie ebenfalls die These bestärkt, dass durch eine Doula-Geburtsbegleitung das Selbstvertrauen der werdenden Mutter steigt mit der Folge von weniger medizinischen Interventionen (Gabriela Imhof, CH-8598 Bottighofen, Dezember 2009).
Die Doula ist eine Frau, die eigene Kinder geboren hat und durch ihre Ausbildung über fundiertes Wissen rund um die Geburt verfügt. Sie kennt und versteht die emotionalen Bedürfnisse werdender Eltern.