Welche Untersuchungen stehen in meiner Schwangerschaft an?
Unsere Info-Seiten Pränataldiagnostik und Schwangerschaftsuntersuchungen >>
Fit in der Schwangerschaft?
Klar! Mit unseren Tipps zur Schwangerschaftsgymnastik >>
- Partner-Aktion Gutschein Cyclotest -
Die Entstehung von Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft ist bis heute eher unklar. Vermutlich spielen hormonelle Faktoren eine Rolle. Mehrlingsgeburten oder vorhandenes Übergewicht könnte die Übelkeit mit verursachen.
Eine sogenannte Wunschkost kann hier sehr hilfreich sein. Sie fördert die Verträglichkeit von Speisen und Getränken. Ist die Übelkeit sehr stark kann eine Reduktion von fester Nahrung für ein- oder mehrere Tage sinnvoll sein. Hier sind breiige oder auch rein flüssige Speisen und Getränke von Vorteil. Die Kost sollte mit gesunden Fette zubereitet sein. Zuviel Zucker fördert den Gärungsprozesse im Magen-Darmtrakt. Speisen und Getränke die in aufrechter oder leicht liegender Sitzhaltung eingenommen werden können manchmal die Übelkeit reduzieren.
Plötzlich springt eine Frau auf, hält sich die Hand vor den Mund und rennt auf die Toilette. In Filmen wird diese Szene gern genommen, um auch dem letzten Zuschauer klar zu machen: Diese Frau ist schwanger. Was im Film lächelnd zur Kenntnis genommen wird, ist im Alltag mancher Schwangeren sehr belastend. Ständige Übelkeit, sich übergeben müssen, sich dadurch geschwächt und unsicher fühlen. Der Trost: In den allermeisten Fällen ist damit nach dem dritten Monat Schluss.
Warum so häufig?
Viele Frauen kennen die ständige Übelkeit am Anfang der Schwangerschaft. Verschiedene Studien nennen Zahlen zwischen 50 und 90 Prozent aller Schwangeren, die es betrifft. Man weiß bis heute nicht sicher, woher das kommt. Früher gab es die Vermutung, dass die Psyche eine Rolle spielt. Heute geht man in die Richtung, dass es hormonell bedingt ist. Nämlich dadurch, dass das Schwangerschaftshormon die Schilddrüse aktiviert und stimuliert. Das hat den Sinn, dass der Grundumsatz gesteigert werden muss, damit sich das Kind gut entwickelt. Hinzu kommt, dass die Östogene stimuliert werden. In der Gesamtheit führt dies wohl zur Übelkeit.
Das mag ich nicht
Wissenschaftler der Cornell-Universität in New York haben in einer großen Studie festgestellt, dass Frauen bei bestimmten Lebensmitteln besonders schlecht wird. Das sind beispielsweise bekannte schädliche Stoffe wie Kaffee und Alkohol. Aber auch Fleisch, Eier und Fisch – alles, was dem Ungeborenen schaden könnte, weil es Bakterien enthalten kann. Die Übelkeit und damit das Weglassen dieser Nahrungsmittel ist ein geschickter natürlicher Schutz.
Gegenmaßnahmen
Schwangere müssen aufpassen, dass ihnen nicht zu viel Flüssigkeit, Mineralstoffe und Vitamine verlorengehen, wenn das Essen nicht im Körper bleiben will. Morgens ist die Übelkeit meist am stärksten. Trinken Sie gleich nach dem Aufstehen einen gesüßten Pfefferminz- oder Ingwertee und essen Sie ein trockenes Stück Brot oder Zwieback. Das bringt den Blutzuckerspiegel nach oben und belastet den Magen nicht so sehr. Essen Sie immer kleine Portionen und meiden Sie fettige Mahlzeiten. Manchen Frauen helfen auch ätherische Öle. Wer Pfefferminz-, Orangen- oder Zitronenduft mag, bekommt andere Düfte, die Übelkeit erzeugen, aus der Nase.
Mehr Mädchen?
Es gibt eine skandinavische Untersuchung, bei der man bei Schwangeren, die wegen ihrer Übelkeit in eine Klinik aufgenommen wurden, geschaut hat, welches Geschlecht das später geborene Baby hat. Unter den 13.000 Patientinnen waren es etwas mehr Mädchen. Das liegt daran, dass das Schwangerschaftshormon bei weiblichen Embryonen höher ist als bei den männlichen und dadurch die Schilddrüse stärker stimuliert wird.
Zu stark gesüßte, salzige oder gewürzte Speisen und Getränke können die Übelkeit oder das Erbrechen fördern. Lebensmittel die zu faserig oder grob sind können schnell unangenehme empfunden werden.
Viele kleine Mahlzeiten etwa alle 1 bis 2 Stunden sind verträglicher, als große Einzelmahlzeiten. Das ist besonders wichtig wenn die Ursache der Übelkeit oder das Erbrechen mit der Nahrungsaufnahme zusammenhängt. Der Magen-Darmtrakt wird durch kleinere Portionsgrößen eher geschont.
Eine genügende und ausreichende Flüssigkeitszufuhr von etwa 2,5 l bis 3,5 l pro Tag (24 Stunden) hilft den Flüssigkeitshaushalt zu decken. Die Getränke sollten häufig in kleinen Schlucken, Löffelweise und nicht zu hastig über den Tag verteilt eingenommen werden. Getränke und Flüssigkeiten sind verträglicher zwischen den Mahlzeiten.
Eine abwechslungsreiche Getränkeauswahl durch süße, kalte, gesalzene oder eiskalte Flüssigkeiten fördert die Tagesvielfalt. Kleinen Mahlzeiten können aus folgendem bestehen:
Alternativ können Milchspeisen wie dünner Grieß- oder Haferbrei, Pudding oder auch Joghurt ohne Stücke ergänzend genutzt werden.
Püriertes frisches Gemüse oft bekannt als „Smoothie“ liefert die wichtigen Mineralien. Diese Mixgetränke sind in flüssig bis breiige Form und liefern wertvolle zerkleinerte Ballaststoffe für die richtige Tätigkeit des Magen-Darmtraktes. Durch die pürierte Form werden die Gemüsesorten besser vertragen.
Gegarte Gemüsesuppen wie pürierte Karotten-,Kohlrabi-, Fenchel-, Brokkoliröschen oder auch Kartoffelsuppen sind eine eher breiige Form von Speisen. Hier hat sich bewährt die Suppen evtl. Durchzusieben. Ziel ist kein unangenehmes Gefühl der Faserstoffe im Mund hervorzurufen.
Eisgekühlt Speisen aus Gemüse- oder Tomatensaft als Eiswürfel gekühlt, können zwischendurch „gelutsch“ werden. Sie belasten den Magen-Darmtrakt nicht so stark aufgrund der geringen Portionsgröße. Klassische Eiswürfel können ebenfalls eine Ideale Form sein - Flüssigkeit aufzunehmen. Frisches Gemüse wie Karotte oder Ingwer geschält können gerne gekaut werden. Es gibt eine beruhigende Wirkung auf den Magen. Wichtig ist langsames und ausreichendes kauen. Frische Kräuter sind oftmals besser verträglich als Pfeffer, Meerrettich und scharfer Senf.
Für alle vorgeschlagen Ideen ist immer der eigene Wunsch, Geschmack und die Verträglichkeit von Speisen und Getränken zu beachten. Bei zusätzliche Krankheiten sollten die Ernährung darauf abgestimmt werden. Wenn sich die Übelkeit und das Erbrechen bessert kann der Kostaufbau von flüssig-breiiger Kost zur festen Kostform der sogenannten leichten Vollkost oder auch Mischkost übergehen. Verstärken sich die Probleme übermäßig, ist immer ein Arzt zu Rate zu ziehen.
Datum der letzten Änderung: 03.01.2020, Redaktionsleitung
Sandra Rose-Fröhlich, Schulung & Beratung & Coaching im Bereich Ernährung, Autorin des Buches „Das Ernährungsmaß“, Expertin in unserem Redaktionsbeirat, Weitere Infos und Kontakt >>
Prof. Dr. med. Kai J. Bühling, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit Schwerpunkt Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin sowie Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Hamburg.
Experte in unserem Redaktionsbeirat>>
Kleingeschnittenes Brot kann den Sättigungseffekt verbessern. Das Einstippen des Brote weicht es leicht an und kann somit besser vertragt werden. Mischbrot bestehend aus gemahlenem Korn (enthält keine ganze Körner) und wird oftmals besser vertragen als Vollkornbrot.
Die gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen die Ernährungsberatung wie die von Frau Rose-Fröhlich. Ziel des Beratungscoaching: Individuelle Bedürfnisse - brauchen individuelle Maßnahmen
© Copyright Geburt in Hamburg