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Nabelschnur und Nabelschnurblut

Eine gute Verbindung – die Nabelschnur

Eine Erinnerung an die Nabelschnur bleibt uns ein Leben lang: Der Bauchnabel. Hier waren wir im Laufe der Schwangerschaft mit unserer Mutter verbunden.

 

Grundversorgung

Mediziner nennen die Nabelschnur lateinisch Funiculus umbilicalis. Sie ist sozusagen die Versorgungsleine für das Kind und auch bei fast allen Säugetieren vorhanden.

Sie reicht von der mütterlichen Plazenta und damit dem Blutkreislauf der Mutter zum Baby. Damit ist die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen gesichert. Über die Nabelschnur erfolgt auch der Abtransport von kindlichen Abbauprodukten wie dem Kohlendioxid der „Ausatmung“. 

 

Datenlage

Am Ende der Schwangerschaft beträgt die Länge der Nabelschnur 50 bis 60 Zentimeter. Der Durchmesser liegt bei 1,5 bis 2 Zentimeter. Damit sich die Nabelschnur flexibel bewegen kann, sind die Gefäße mit einem weichen, gallertartigen Bindegewebe ummantelt, die nach einem englischen Anatomen aus dem 17. Jahrhundert Wharton-Sulze genannt wird. Zudem ist die Nabelschnur spiralförmig gewunden, was ihr eine große Flexibilität verleiht, und sie ist – ähnlich einem Gartenschlauch - prall gefüllt. Diese Faktoren verhindern ein Abknicken und die damit verbundene Gefahr, dass das Kind dann nicht mehr versorgt ist.

 

Innere Werte

Vier Blutgefäße besitzt die Nabelschnur zu Beginn der Schwangerschaft, von denen sich die rechte Nabelschnurvene sehr früh zwischen dem 28. und 32. Tag der Embryonalentwicklung zurückbildet. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft hat sie drei Gefäße. Zwei davon, die sogenannten Nabelarterien, leiten das verbrauchte, also nährstoffarme und kohlendioxidreiche Blut vom Kind zurück zur Plazenta. Das dritte Gefäß, die Nabelvene, bringt frisches Blut zum Kind. In der Geschwindigkeit des kindlichen Herzschlags pocht auch die Nabelschnur etwa 120 bis 160 Mal in der Minute. 

 

Falsch geschnürt

Als Fehlbildung sind zu lange oder zu kurze Nabelschnüre bekannt. Etwa jedes fünfte Neugeborene hat die Nabeschnur bei der Geburt um den Hals oder die Extremitäten gewickelt. Durch die pralle Füllung hat dies aber keine weiteren Auswirkungen, es sei denn, es kommt zur Abknickung,  was sich dann häufig in der Herztonüberwachung an einer Verlangsamung der Herztöne zeigt.

 

Abgenabelt

Das Durchtrennen der Nabelschnur übernehmen heutzutage oft die Väter. Die Nabelschnur wird hierfür an zwei Stellen abgeklemmt. Dann kann sie durchschnitten werden. Dies tut weder Mutter noch Kind weh, da die Nabelschnur keine Nerven enthält und somit schmerzunempfindlich ist. Der Rest der Nabelschnur stirbt in den folgenden Wochen ab und löst sich vom Bauch des Babys. Übrig bleibt eine Narbe: Der Bauchnabel.


Wertvolles Blut 

Nabelschnurblut enthält Stammzellen. Diese Stammzellen können sich zu vielen verschiedenen spezialisierten Körperzellen entwickeln. Nicht nur Blutzellen, sondern beispielsweise auch zu Nerven- und Leberzellen oder Muskel- und Knochenzellen. Diese jungen Stammzellen aus der Nabelschnur können im Gegensatz zu den Stammzellen aus Knochenmark leicht nach der Geburt entnommen werden.

Während das Kind im Bauch der Mutter heranwächst, ist die Blutbildung des Kindes in Leber und Milz ansässig. In den letzten drei Monaten vor der Geburt ändert sich dies langsam und die Blutbildung wandert ins Knochenmark. Da diese Änderung durch den Blutkreislauf geschieht, befinden sich während der Geburt sehr viele Stammzellen im Nabelschnurblut. Dieses zu gewinnen, kann von Nutzen sein, denn Stammzellen können unter Umständen Leben retten. Sie können als Spende an ein Stammzellregister gehen, ein erkranktes Familienmitglied behandeln oder zur privaten Vorsorge eingelagert werden.

 

  

Datum der letzten Änderung: 09.05.2016, Redaktionsleitung

EXPERTE

Prof. Dr. med. Kai J. Bühling, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit Schwerpunkt Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin sowie Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Hamburg.

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