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Die genauen Ursachen des unstillbaren Schreiens von so genannten "Schreibabys" sind bis heute noch nicht ganz geklärt. Manche Babys haben Schwierigkeiten, sich ihrem Alter entsprechend selbst zu beruhigen. Sie haben diese Entwicklungsaufgabe noch nicht bewältigt. Experten sprechen hier von einer frühen Regulationsstörung. Schreikinder weinen viel, können schwer von selbst einschlafen und länger durchschlafen. Sie sind deshalb auch meist übermüdet.
Ursprünglich vermutete man, dass Schreibabys an Bauchkämpfen leiden. Röntgenaufnahmen haben jedoch keinen Unterschied der Gasmenge im Darm zwischen „gesunden“ und Schreibabys gezeigt. Zwar können Milchunverträglichkeit und Sodbrennen (der sogenannte gastro-ösophageale Reflux) Babys zum Schreien bewegen, sind aber nicht die Ursache. Vermutlich sind Schreibabys „sensibler“ und schneller durch die Reize ihrer Umwelt überfordert. Sie leiden immer mehr unter Schlafmangel, der sie wiederum empfindlicher reagieren lässt. Studien über Schreibabys belegen, dass es Schreibabys überall auf der Welt gibt. Dabei scheint das Risiko in Raucherhaushalten erhöht. Selbst vermehrter Körperkontakt hilft bei Schreibabys nicht. Ob ein Kind gestillt wird oder über die "Flasche" ernährt wird, hat keinen Einfluss. Sowohl unter den gestillten Kindern als auch unter den „Flaschenkindern“ gibt es Schreibabys.
Schreibabys schreien mehr als drei Stunden pro Tag, an mehr als drei Tagen in der Woche und über mehr als 3 Wochen. Das Schreien beginnt in der Regel ab einem Alter von zwei Wochen und dauert etwa drei Monate an. Bei zwei Drittel der Babys verliert es sich bis zum vierten Lebensmonat, selten dauert es bis zum sechsten Monat.
Unser Experten-Team rät in jedem Fall dazu den Kinderarzt aufzusuchen. Darüber hinaus gibt es in Hamburg „Schreiambulanzen“. Wenn bei Ihrem Baby Schlafstörungen dazukommen, es sich schwer füttern lässt oder das Schreien mit einem halben Jahr noch nicht besser geworden ist, sollte der Kinder- und Jugendarzt das Kind untersuchen. Schreit das Kind und zeigen noch andere Krankheitszeichen (Fieber, Durchfall, ständig harter Bauch, unregelmäßiger Stuhlgang), dann sollten Sie dies in jedem Fall umgehend ärztlich abklären lassen.
Schreibabys sind laut Studien besonders gefährdet ein Schütteltrauma zu erleiden. Eltern schütteln es in ihrer Verzweiflung. Doch dadurch kann das Baby innerhalb kürzester Zeit schwerwiegende Schäden erleiden. Da die Nackenmuskulatur noch sehr schwach ist und der Kopf bei Babys einen großen Teil des Körpergewichts ausmacht schleudert der kleine Kopf nach vorne und nach hinten. Die Gehirnmasse bewegt sich hin und her und Blutgefäße sowie Nervenbahnen können reißen. Die Gefahr von Hirnblutungen und Hirnverletzungen und auch Blutungen an der Augennetzhaut ist sehr groß.
Bevor aus kleinen Problemen große werden
Datum der letzten Änderung: 08.08.2016, Redaktionsleitung
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