Lachgas - mit "guter Laune im Kreißsaal"
Zunächst müssen wir Sie etwas enttäuschen: Nein, gute Laune macht es nicht - aber Lachgas ist inzwischen eine gute Möglichkeit auf eine PDA (Rückenmarksnarkose oder Periduralanästhesie) zu verzichten. Denn so unvergesslich die Geburt ist, so schmerzhaft kann sie auch sein.
Neben der PDA kommt inzwischen auch Lachgas zum Einsatz und kann eine gute Alternative zur Schmerzlinderung sein. Aber auch wenn aus medizinischen Gründen, wie etwa einer Thromboseprophylaxe, keine PDA indiziert ist, kommt das Gas zum Einsatz. Lachgas entspannt und macht den Muttermund weich. Alles wirkt alles etwas gedämpft - oft beschrieben als "leichter Alkoholeinfluss". Zudem können Sie nach der Geburt schnell wieder aufstehen und sind mobil. Da das Lachgas den Körper schnell wieder verlässt, gibt es keinerlei Auswirkungen auf das Kind. In der Regel können Sie selbst das Gas dosieren, das über eine Maske eingeatmet wird und fast sofort entspannend wirkt. Einige Atemzüge ohne die Maske bewirken ein sofortiges Nachlassen der Wirkung.
"Lachgas eignet sich vor allem für Frauen, die ihre Geburt möglichst ohne Narkoseerscheinungen erleben möchten“, weiß Dr. Maike Manz, Chefärztin der Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin an der Helios Mariahilf Klinik Hamburg. Lachgas hat sich in der modernen Medizin längst etabliert und wir nicht nur in der Geburtshilfe, sondern auch in der Zahn- oder Kindermedizin angewandt. Im Gegensatz zur verbreiteten Periduralanästhesie, kurz PDA, muss Lachgas nicht durch einen Anästhesisten verabreicht werden. „Die werdende Mutter atmet das Lachgas über eine Maske ein und kann dabei durch ihre Atemtiefe die Dosierung selbst regulieren“, so Manz weiter. Das Gemisch besteht zu 50 Prozent aus Sauerstoff und zu 50 Prozent aus Lachgas. Direkt vom Blut aufgenommen, wird das Lachgas in das Schmerzzentrum des Gehirns transportiert, um nach kurzer Zeit durch die Lunge wieder ausgeatmet zu werden. „Lachgas hat weder auf die Mutter noch auf das Kind einen negativen Einfluss. Ganz im Gegenteil: Durch die schmerzlindernde Wirkung kann die Geburt sogar beschleunigt werden.
Unser Direktvergleich Lachgas und PDA
Nebenwirkungen Lachgas
- Nebenwirkung bei der Mutter:
- Wenigen Frauen wird etwas übel.
- Nebenwirkungen beim Kind:
- Da die Halbwertszeit des Medikaments nur etwa drei Minuten beträgt, sind beim Kind kaum Nebenwirkungen zu erwarten.
Nebenwirkungen PDA
- Nebenwirkungen bei der Mutter:
- Sehr häufig Kreislaufabfälle, starke Kopfschmerzen am folgenden Tag, längere Geburtsdauer und häufigerer Einsatz eines Wehentropfes nötig. Nach der Geburt ist die Mutter zudem noch nicht mobil. Hinweis: Oft ist bei einer PDA eine Wassergeburt ausgeschlossen.
- Nebenwirkungen beim Kind:
- In der Regel längere Geburt, deutlich häufigerer Einsatz der Saugglocke.