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Schwangere und Eltern mit Babys oder Kleinkindern sollten besonders aufpassen: Die Gefahr einer Infektion mit Lyme-Borreliose durch einen Zeckenstich besteht nicht nur im Wald. Zecken lauern nun auch in Gärten, auf Spielplätzen und Grünanlagen – denn Wirtstiere wie Mäuse, Ratten, Vögel oder Wildtiere finden hier immer mehr geeignete Lebensräume. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität Hohenheim. In den Städten ist es heute etwa zwei bis drei Grad wärmer als im Umland - ein Paradies für Zecken. Während die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) bisher nur im Süden vorkommt, liegt das Risiko, sich mit Lyme-Borrelien zu infizieren, im bundesweiten Durchschnitt bei rund 50 Prozent. Inzwischen ist in einigen Regionen fast jede zweite Zecke infiziert. Nach dem Stich einer mit Borrelien infizierten Zecke können sich die Bakterien im Körper verteilen und bis ins Nervensystem, die Gelenke oder das Herz eindringen. Wird die Krankheit chronisch, führt das noch Jahrzehnte später zu Hautveränderungen sowie zu Gelenk- oder Nervenschäden. Auch neue bakterielle Zeckenerkrankungen drohen, warnen Experten des Robert Koch Instituts (RKI) in Berlin. Diese Erreger können zu Schlaganfällen und vermutlich auch Herzinfarkten führen. Bis zu 20 Prozent aller Zecken tragen die neuen Erreger bereits in sich. Und auch neue Zeckenarten verbreiten sich hierzulande – und übertragen Krankheitserreger, die man bislang nur aus südlichen Ländern kennt. Zum Schutz am besten helle lange Hosen, in die Socken gesteckt, tragen – und festes Schuhwerk. Zeckenmittel halten die Parasiten für einige Stunden fern – trotzdem abends den Körper absuchen. Zum Entfernen eine Zeckenzange oder -karte verwenden! Die Zecke nicht quetschen, sonst gelangen Erreger in den Körper. Die Einstichstelle desinfizieren!
Durch die milde Witterung vermehren sich Zecken stärker als in der Vergangenheit; heutzutage sind sie nahezu eine Ganzjahresplage. Nicht nur der Stich von Zecken könne die Bakterien auf den Menschen übertragen, sondern auch andere Insekten, erklärt Dr. Anton Waldherr vom Labor Dedimed aus Berlin (Kleinmachnow). Der Facharzt für Laboratoriumsmedizin arbeitet seit vielen Jahren auf dem Gebiet chronischer bakterieller Erkrankungen. Nicht immer macht sich eine Infektion bemerkbar. „Bei weniger als der Hälfte der Infizierten treten die typischen Zeichen wie Wanderröte auf.“ Das Gefährliche: Zwischen einer nicht ausgeheilten akuten Infektion und dem Ausbruch von Symptomen einer chronischen Borelliose können viele Jahre vergehen. Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Gelenk,- und Muskelschmerzen, Gedächtnis,- und Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zum Burn-Out, Herz- und Kreislaufprobleme könnten dann Anzeichen einer unerkannten Borrelien Infektion bereits im Baby- oder Kleinkindalter sein. „Müdigkeit etwa wird häufig auf ein hohes Lebensalter geschoben. Nicht selten steckt jedoch eine Infektion dahinter. Typisch ist dabei, dass die Beschwerden in Schüben auftreten,“ so der Labormediziner weiter. „Meine Patienten berichten mir dann oft, sie kämen einfach nicht aus dem Bett.“ Ein großer Teil der Borreliose-Betroffenen haben mehrere Infektionen, sogenannte Co-Infektionen. Insbesondere bei chronischen Borreliose-Verläufen sind Co-Infektionen die Regel und nicht die Ausnahme.
„Eine chronische Borreliose drosselt die körpereigene Abwehr und kann als Spätfolgen Autoimmunerkrankungen wie rheumaartige Beschwerden, Schilddrüsenerkrankungen und eine evtl. Multiple Sklerose induzieren,“ erklärt Dr. Waldherr. „Daher setzen wir auf den ganzheitlichen Ansatz, erfassen eine differenzierte Anamnese und Diagnostik und arbeiten eng mit einem im Haus angesiedelten Therapiezentrum zusammen,“ sagt Dedimed-Geschäftsführer Kristof Martin. So erfolgen auch die Laboruntersuchungen differenzierter: Es werden 18 verschiedene Untersuchungen für Borellienantikörper angeboten; das ist deutlich mehr als in der Routine. Damit liege die Trefferquote mit über 90 Prozent deutlich über den herkömmlichen Verfahren. „Laborarbeit ist heute Hightech,“ so Martin weiter. „Die Labormedizin hat eine hohe Bedeutung in der Diagnostik. Krankheit wird somit im wahrsten Sinne meßbar.“ Das Dedimed-Labor ist spezialisiert auf Beratung und Diagnostik, von chronischen bakteriellen Infektionen und deren Auswirkungen auf den gesamten Organismus. „Und hier ist unsere Empfehlung, sich alle zwei bis drei Jahre testen zu lassen,“ rät Martin.
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Datum der letzten Änderung: 08.05.2024, Redaktionsleitung
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